Sanierung, Umbau und Erweiterung einer Klima-Kältezentrale von 2,2 MW auf 4,8 MW, sowie Schaffung einer campusübergreifenden VE-Wasserversorgung, im laufenden Betrieb.
Bauherr: Staatliches Bauamt München 2
Liegenschaft: TUM, Forschungscampus Garching, bei München
Leistungsphasen: 3 – 9 inkl. vorhergehender Machbarkeitsstudie
Anlagengruppen: 1, 3 und 8
Bausumme: 1,9 Mio.€ (für TBM01)
Erzeugungsleistung: 2,2 MW (Ist) – 4,8 MW (Soll)
Zeitraum: 12.2020 – 08.2024
Ausgehend von einer bestehenden Kältezentrale wurde bislang der Klima-Kaltwasserbedarf verschiedener Forschungsgebäude des Departments Chemie, über ein Fernkältenetz gedeckt. Die ursprüngliche Zentrale erzeugte durch den parallelen Einsatz von zwei brunnenwassergekühlten Kompressions- und einer Absorptionskältemaschine mit separatem, geschlossenen Nasskühlturm eine Kälteleistung von ca. 2,2 MW. Dazu befanden sich innerhalb der zweigeschossigen Zentrale Einrichtungen zur Wasseraufbereitung, brunnenwasser-beaufschlagte Wärmetauscher zur Vorkühlung, als auch die gesamte Pumpen- und Rohrleitungsperipherie.
Aus den nachfolgenden Gründen galt es diese Kältezentrale zu sanieren, bzw. zu erweitern:
- verfügbare Erzeugungsleistung für zukünftige Neubauten nicht ausreichend
- stark sanierungsbedürftiger Zustand der bestehenden Anlagen- und Maschinentechnik
- Substitution der Brunnenwassernutzung zu Kühlzwecke durch ressourcenschonendere Alternativen
- Neuausrichtung der Versorgungseinrichtungen im Einklang mit dem energiepolitischen Wandel der übergreifenden Campusversorgung
Im laufenden Versorgungsbetrieb bestand die Aufgabe darin, bestehende Kältemaschinen sowie ein Rückkühlwerk sukzessive zu ersetzen, die Rohrleitungsperipherie auf einen Endausbauzustand von max. 4,8 MW Kälteleistung zu bemessen und die übergeordneten Automation- und Managementeinrichtungen einem Retro-Fit-Programm zu unterziehen, bzw. in Teilbereichen ebenfalls zu erneuern.
Des Weiteren galt es mit der Errichtung einer VE-Wasserverbundleitung bestehende Erzeugungsanlagen aus anderen Campusbereichen zu verbinden und für die Aufbereitung von VE-Wasser, für die neuen Hybrid-Rückkühlwerke einzubinden. Eine Erhöhung der Versorgungssicherheit, sowie der Auslastung bestehender Anlagen war die Zielsetzung, da zukünftig auch bestehende RLT-Dampfbefeuchter an die Verbundleitung angeschlossen werden und somit einen VE-Wasserbedarf in den Wintermonaten generieren.
»Rohrleitungsanlagen bis Nennweite DN400 in einer bestehenden Zentrale zu verorten und dabei den zwingend notwendigen Versorgungsbetrieb aufrechtzuerhalten, stellte uns nicht nur in der Planung, sondern auch der Bauausführung täglich vor neue Herausforderungen.
Auch zusätzliche Erschwernisse, wie rasant steigende Materialpreise, Materialverknappungen oder den zwischenzeitlichen Coranabeschränkungen, konnten dank eines in allen Bereichen konstruktiv agierenden Projektteams zum Erfolg eines jeden Beteiligten geführt werden.
Genau diese Finessen tragen dazu bei, dass die Tätigkeit als Projektleiter, jeden Tag aufs Neue spannende und interessante Aufgabe darstellen.«