Neubau von vier Unterkunftsgebäuden in der Sanitätsakademie, Ernst-von-Bergmann-Kaserne München mit insgesamt 400 Einzelstuben und jeweils eigener Nasszellen.
Bauherr: Staatliches Bauamt München 1
Liegenschaft: Ernst-von-Bergmann-Kaserne
Leistungsphasen: 1 bis 9 (einschl. 4)
Anlagengruppen: 1, 2, 3 und 8
Bausumme: 6,7 Mio. €
Anschlussleistung: 1.200 kW mit Anschluss an die Nahwärmeversorgung EvB-Kaserne
Zeitraum: 2017 – 2022
Um den wachsenden Bedarf der Bundeswehr an modernen Unterkünften in der Sanitätsakademie zu decken, wurden insgesamt vier neue Unterkunftsgebäude mit 400 Stuben und Nasszellen errichtet.
Die vier Neubauten, bestehend aus einem großen U-Gebäude und drei kleineren sogenannten „Riegel“-Gebäuden, wurden in wiederholender Bauweise als Schottensystem mit modularen Elementen ausgeführt. Je zwei Stuben mit jeweils eigener Nasszelle wurden als Einheit zusammengefasst und als Schotten aus Beton-Halbfertigteilen errichtet. Die Unterteilung der Einheit in zwei Stuben sowie das Ausbilden der Nasszellen mit Waschtischen, Toiletten und Duschen erfolgte in Leichtbauweise. Die Installationsebenen befinden sich in der Gebäudemitte, die einheitlichen Nasszellen werden jeweils über einen gemeinsamen Installationsstrang für Sanitär und Heizung erschlossen. Lüftungszentralen für die Belüftung der Stuben und Nasszellen befinden sich in den Dachgeschossen, von dort erfolgt die Luftverteilung zu den jeweiligen Nutzungseinheiten in den Geschossen über eigene Zentralschächte.
Alle vier Gebäude verfügen über Installationsgänge für die Ver- und Entsorgung mit Nahwärme, Heizung, Sanitär sowie Abwasser. Die vier Gebäude verfügen zudem über eigene Wärmeübergabestationen für den direkten Anschluss an die Nahwärmeversorgung der Liegenschaft. Die zentralen Trinkwassererwärmungsanlagen wurden aus Hygienegründen als bedarfsgerechte Frischwassersysteme ausgeführt.
Im Rahmen einer intensiven und optimierten Planungszeit in den Jahren 2017 bis 2019 sowie einer Bauzeit von drei Jahren von 2019 bis 2022, konnten die Neubauten im Hotelstandard trotz der Auswirkungen der Coronapandemie und des Ukrainekrieges in den ursprünglich angedachten Rahmenterminen realisiert werden.
Besondere planungstechnische Inhalte waren unter anderem die brandschutz- und schallschutztechnischen Anforderungen an das Lüftungskonzept zur Belüftung der 400 Stuben und Nasszellen mit einer geschossweise angeordneten Luftverteilung über Zentralschächte und die in den Dachgeschossen angeordneten Lüftungszentralen mit energieeffizienten Zu- und Abluftgeräten mit integrierter Wärmerückgewinnung.
Die Automatisierung der für die Errichtung der Luftverteilnetze notwendigen Brandschutzklappen bei Flurquerungen, Schacht- bzw. Wandabschlüssen gemäß dem einheitlichen Standard der Bundeswehr war ein weiterer Planungsschwerpunkt.
Die gemeinsame Konzeption, eines den Anforderungen an die Trinkwasserhygiene bedarfsgerecht ausgeführten Trinkwasserverteilsystems zusammen mit dem Bauherrn, mit durchgeschleiften Warmwasser- und Kaltwasserinstallationsleitungen sowie einer wärmeverlustarmen Zirkulationsverteilung und einem strangweise angeordneten Hygiene-Spülsystems, unter Berücksichtigung der daraus resultierenden hohen Installationsdichten in den Installationsschächten, war eine weitere planerische Herausforderung.
»Die zügige und terminkonsequente Projektrealisierung unter den hohen Anforderungen der aus den Coronajahren resultierenden zusätzlichen Erschwernisse (wie z. B. Preissteigerungen, Lieferzeiten, Firmenverfügbarkeiten) setzten bei dieser Baumaßnahme eine hohe planerische Flexibilität voraus. Durch eine straffe bauseitige Termin- und Baustellenkoordination konnte die Projektrealisierung trotz außergewöhnlicher Ereignisse im angesetzten Zeit- und Kostenrahmen eingehalten werden.«