Gebäudetechnik- Landesamt für Finanzen Landshut

Realisierung einer Gebäudeheizung und -kühlung für den Neubau Landesamt für Finanzen in Landshut auf Basis oberflächennaher Geothermie.

Bauherr: Staatliches Bauamt Landshut

Liegenschaft: Landesamt für Finanzen, Landshut

Leistungsphasen: 2 bis 8 (ohne Genehmigungsplanung)

Anlagengruppen: 2, 3 und 8

Bausumme: 1,26 Mio. €

Leistungsdaten:
•  500 kW Heizlast
•  390 kW Kühllast
•  124 t/h max. Brunnenwasserfördermenge

Zeitraum: 2007 bis 2011

Das Verwaltungsgebäude bestand aus fünf Stockwerken mit einer Brutto-Nutzfläche von 11.500 m2 und Tiefgarage mit 269 Stellplätzen. Unter der Maßgabe ein nachhaltiges und auf der Nutzung regenerativer Energien basierendes Konzept für die Wärme- und Kälteversorgung des Komplexes zu entwickeln, entstand diese Verbundanlage. Als Hauptenergieträger sowohl für Heiz- als auch Kühlzwecke diente oberflächennahes Grundwasser.

Die Beheizung des Gebäudes erfolgte, in der Grundlast über eine in den Geschossdecken verlegte Bauteilaktivierung (TVL = 29°C). Die Deckung der Lastspitzen wurde über individuell regelbare Ergänzungsheizungen in Form von Heizkörpern (TVL = 50°C) und Fußbodenheizungen in den jeweiligen Büroräumen geplant.

Die Wärmeerzeugung für die Bauteilaktivierung und die Ergänzungsheizung wurde jeweils über, im 1. Untergeschoss des Gebäudes aufgestellten Wärmepumpen mit einer Gesamtwärmeleistung von 500 kW realisiert, welche als Wärmequelle das Grundwasser der Brunnenanlage nutzten.

Neben der Gebäudebeheizung wurde durch die Bauteilaktivierung auch eine Kühlung des Gebäudes im Sommer realisiert. Die Abfuhr der Wärme erfolgte dabei im Kühlbetrieb über eine Wärmetauscheranlage an das Grundwasser.

Des Weiteren wurde für den Winterfall eine Eisfreihaltung in Form einer Freiflächenheizung in der Ein-/Ausfahrtsrampe der Tiefgarage vorgesehen.

Die thermische Grundwassernutzung wurde mittels einer Brunnenanlage auf dem Grundstück des Landesamtes für Finanzen verwirklicht, welche aus zwei Förder- und zwei Schluckbrunnen mit einer Förderleistung von je ca. 110 m3/h bestand.

Die Be- und Entlüftung der Büroräume erfolgte durch Fensteröffnung. Jedoch benötigen spezielle Räume des Gebäudes eine zentrale Zu- und Abluftanlage. Durch diese wurde eine Belüftung des Archivs, der WCs sowie der Küche des Verwaltungsgebäudes realisiert. 

Für die Tiefgarage mit zwei Untergeschossen wurde eine maschinelle Lüftungsanlage zur kombinierten Entlüftung und Entrauchung mit CO-Warnmelder vorgesehen. Die ordnungsgemäße Funktion wurde durch eine TÜV-Abnahme mit Rauchgasversuch geprüft und bestätigt.

Besonderes Augenmerk bei der Planung fanden auch die Server- und Elektronikräume des Gebäudes. Diese wurden direkt über eine Wärmetauscheranlage mit Brunnenwasser gekühlt, welche eine Gesamtleistung von ca. 43 kW abführte.

Die Automationsanlagen des Gebäudes sowie die übergeordnete Leittechnik umfassten die Heizungs-, Brunnen- und RLT-Anlagen und stellten somit eine optimal aufeinander abgestimmte Funktion der einzelnen Teilanlagen sicher. Dies war für einen energetisch und ressourcenschonenden Betrieb der Gebäudetechnik unabdingbar und erwies sich im Rahmen nachfolgender Optimierungen als äußerst sachdienlich.

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Highlights der Vergangenheit.

Großprojekt – LMU Klinikum Großhadern

Umbau, Sanierung und Erweiterung der Wärme- und Dampfversorgung einschließlich BHKW- und Biomassenutzung am Klinikum der Universität München, Großhadern.

Erschließung – TUM Campus Weihenstephan

Sanierung des Fernwärmenetzes der Technischen Universität München, Standort Weihenstephan.

Wärmeerzeugung – Bundeswehr Erding

Sanierung der Heizzentrale Süd mit einem neuen Hochdruck-Heißwasserkessel im laufenden Betrieb für eine Bundeswehrliegenschaft.